Heute stellen wir euch das Schüler-Forschungs-Zentrum am Standort Bissendorf vor.
Das Schüler-Forschungs-Zentrum
Hallo Malte, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst und unsere Fragen beantwortest. Stell dich und das inklusive Schüler-Forschungs-Zentrum doch bitte kurz vor
In der Oberschule am Sonnensee haben wir in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück und der Hochschule Osnabrück das Schüler-Forschungs-Zentrum etabliert. Dieses außerschulische Angebot bietet eine zeitgemäße Ausstattung sowie das erstklassige Fachwissen aller Netzwerkmitglieder. Durch einen intensiven Erfahrungsaustausch wird eine optimale Lernumgebung geschaffen. Unser Makerspace ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung und Umsetzung eigener Projekte. Wir legen großen Wert darauf, dass jede Person, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder finanziellen Ressourcen der Eltern, bei uns willkommen ist.
Ziele gemeinsam verfolgen
Wofür steht MINTklusion und welche Ziele verfolgt ihr damit?
MINTklusion ist die Kombination aus MINT und Inklusion. Wir möchten ein Angebot bzw. einen Raum schaffen, in dem sich jede*r verwirklichen und seine Potenziale entfalten kann, unabhängig von der Herkunft, einer Behinderung, dem sozioökonomischen Status oder dem Geschlecht. Der MINT-Bereich bietet viele unterschiedliche Zugänge und Möglichkeiten. Die Vielfalt unserer Teilnehmenden soll sich in der Vielfalt der Projekte widerspiegeln. Der Fachkräftemangel, der sich im Übrigen in den nächsten Jahren noch verstärkt, macht es notwendig, dass MINT in die Breite der Gesellschaft getragen wird. Bei uns ist der Einstieg niedrigschwellig und jede*r entscheidet selbstständig, wie und wann das Komplexitätslevel gesteigert wird. Wir bewerten die Projekte nicht, sondern unterstützen nur die Planung und die Umsetzung. Zudem reduzieren - wo es möglich ist - kontinuierlich unsere aktive Präsenz im Vordergrund, damit sich die Kids untereinander helfen. Beim Mr Beam z.B. konnte ich gerade einen Teilnehmer so weit einweisen, dass er nun in der Lage ist einfache Laser- und Gravierprojekte anderer Kids zu begleiten.
Mr Beam als Unterstützung im Forschungszentrum
Wie seid ihr auf Mr Beam aufmerksam geworden und welches Modell nutzt ihr?
Auf den Mr Beam sind wir durch einen Kollegen einer anderen Schule aufmerksam geworden. Wir nutzen den Mr Beam II dreamcut mit dem Air Filter II (jetzt natürlich mit der Height Extension und dem Cutting Frame).
Warum ist die Mr Beam Height Extension als Erweiterung so nützlich für euch?
Die Height Extension ist für uns ganz aktuell notwendig, da wir größere Holzobjekte gravieren. So haben wir vor kurzem z.B. einen Adventskranz aus Holz konstruiert, indem wir zuerst vier quadratische Holzblöcke in unterschiedlichen Höhen gesägt und anschließend in jedem Holzblock ein Loch (für ein Teelicht) gefräst haben. Danach wurde auf die Holzblöcke die Zahlen von 1 bis 4 graviert. Insgesamt erweitert die Height Extension unser Spektrum und bietet den Kids noch mehr Möglichkeiten, eigene Projekte umzusetzen.
Wie kommt der Mr Beam bei den Kindern an und welche Materialien bearbeitet ihr hauptsächlich?
Die Kids lieben den Mr Beam. Anfangs wurden vor allem Frühstücksbretter für Freunde und Familie graviert. Mittlerweile werden eigene SVGs mit Inkscape erstellt und Weihnachtsschmuck o.ä. gelasert. Ein Teilnehmer beginnt jetzt eigene Holzboxen zu konstruieren und zu lasern. Der Mr Beam ist sehr einsteigerfreundlich (insbesondere durch die browserbasierte Oberfläche) und bietet dennoch mit zunehmender Lernkurve enorme, auch komplexe, Möglichkeiten. Wir lasern und gravieren vor allem Holz (Sperrholz Birke/ Pappel, Bambus oder Vollholz), haben aber auch schon mit eloxiertem Aluminium und Leder experimentiert.
Eine Vielzahl von beeindruckenden Schulprojekten
Welche Projekte setzt ihr in dem Forschungs-Zentrum um? Hast du konkrete Beispiele für uns?
Unsere Schülerinnen und Schüler sind in vielfältige Projekte eingebunden, die ihre kreativen und technischen Fähigkeiten fördern. Dazu gehören die Fertigung eines ferngesteuerten Autos, die Konstruktion einer beeindruckenden Murmel-Achterbahn, die Vorbereitung auf die World-Robot-Olympiad mit dem mBot2 und das Lasern von verschiedensten Holzobjekten, von Boxen bis hin zu Stiftehaltern. Mit dem Mr Beam gestalten sie kreativ Frühstücksbretter aus Bambus und setzen ihre Programmier- und Konstruktionsfähigkeiten mit Lego Spike um.
In den Projekten finden sich auch diverse Holzarbeiten wie die Herstellung von Werkzeugkisten, individuellen Lampen mit LED-Beleuchtung sowie 3D-Druck-Projekte. Wir kooperieren sogar mit JugendForscht, indem wir Filament aus PET-Flaschen verwenden, und nehmen begeistert am Solar-Cup-Rennen teil. Die Vielfalt der Projekte spiegelt nicht nur das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler wider, sondern auch die breite Palette an Möglichkeiten, die unser Schüler-Forschungszentrum bietet.
Welche technischen Hilfsmittel nutzt ihr dabei noch so?
Aktuell haben wir eine breite Palette an technischen Hilfsmitteln, die kreative Ideen zum Leben erwecken. Dazu gehören nicht nur 3 CAD-Fräsen, sondern auch eine beeindruckende Flotte von 18 3D-Druckern, darunter ein Endlos-3D-Drucker, der innovative Möglichkeiten bietet. Zusätzlich stehen ihnen 8 Dobot-Roboter zur Verfügung, die kleine, vielseitige Helfer in ihren Schulprojekten sind.
In unserer gut ausgestatteten Holzwerkstatt finden sie diverse Holzverarbeitungsmaschinen wie Bandschleifer, Formatkreissäge und Standbohrmaschine, die ihnen ermöglichen, ihre Holzprojekte präzise umzusetzen.
Ergänzt wird dies durch eine moderne IT-Infrastruktur mit Computern und iPads, die den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Zugang zu digitalen Ressourcen und Programmierwerkzeugen bieten. Diese technischen Hilfsmittel sind entscheidende Unterstützungselemente, um die kreativen Potenziale unserer Jugendlichen bestmöglich zu entfalten.
Schulprojekte in der Zukunft
Gibt es in der Zukunft ein größeres Projekt, welches ihr mit den Kindern umsetzen wollt?
Wir wollen unsere gestalterischen Möglichkeiten auf jeden Fall erweitern und uns einen zweiten Mr Beam zulegen. Unter dem Namen "Woodbox" planen wir die Konstruktion und das Lasern verschiedener Holzboxen, von einfachen Behältern bis hin zu Stiftehaltern und Werkzeughaltern. Ein besonders aufregendes Vorhaben ist die Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Schülerfirma "Die Makerschmiede" der OBS Bissendorf im Rahmen des Projekts "Die Makerschmiede".
Darüber hinaus möchten wir mit dem Projekt "Von Bissendorf in die Welt" im Jubiläumsrahmen "50 Jahre Bissendorf" Holzpostkarten konstruieren und lasern, die in die Herkunftsländer unserer Schülerinnen und Schüler verschickt werden.
Ein weiteres ambitioniertes Vorhaben, das wir als "Plastikhelden" bezeichnen, besteht darin, Plastikdeckel und ähnliche Materialien zu recyceln. Dies geschieht mithilfe eines Schredders, einer Spritzguss-Maschine und eines Extruders, um daraus eigene Produkte zu fertigen. Diese zukünftigen Projekte repräsentieren nicht nur innovative Technologien, sondern auch unser Bestreben, nachhaltige und kreative Ansätze in unserer Schüler-Forschungszentrum-Gemeinschaft zu fördern.
Vielen Dank, Malte. Der Einblick war für uns sehr interessant und wir wünschen euch noch viel Freude und Erfolg bei euren zukünftigen Arbeiten!