Wer von uns kennt nicht die unbeliebte Gruppenarbeit aus Schulzeiten? Am Ende bleibt eh alles an einem selbst hängen oder man hatte das Glück und wurde von den anderen mitgetragen. Am Arbeitsplatz scheint das oft nicht viel anders zu sein. Trotz mancher Schwierigkeiten ist Teamarbeit ein wichtiges und effektives Tool in fast jedem Unternehmen. Was Teamarbeit auszeichnet und wie genau sie funktionieren kann, nehmen wir im heutigen Mr Beam Blog genauer unter die Lupe.
Was bedeutet TEAM?
Während das Wort Team im 19. Jahrhundert noch ein Gespann von Zugtieren vor einer Kutsche bezeichnete, ist es im heutigen Arbeitskontext kaum noch wegzudenken.
Dabei bezeichnet man als Team eine Gruppe von Personen, die über einen gewissen Zeitraum zusammen an Projekten oder Aufgaben arbeiten. Die einzelnen Teammitglieder nehmen dabei verschiedene Rollen ein, es entwickeln sich gemeinsame Verhaltensnormen und - besonders wichtig für eine gute Teamarbeit - ein Wir-Gefühl. Denn wir Menschen sind und bleiben soziale Wesen.
Jedes Team durchläuft verschiedene Phasen der Teamentwicklung. Tuckman hat sie in 4 Stufen eingeteilt:
- Forming: Kennenlernen und Zielsetzung
- Storming: Nach der Aufgabenverteilung können Konflikte und Konkurrenzverhalten auftreten
- Norming: Nach erfolgreicher Bewältigung der Konflikte festigt sich die Gruppe und Normen werden etabliert
- Performing: Die Leistungsbereitschaft und Effizienz sind auf dem Höhepunkt. Es gibt konstruktive und kreative Lösungen für alle aufkommende Thematiken.
Danach entsteht eine Ordnung, in der jedes Mitglied seinen Platz findet.
Was ist Teamarbeit und was bedeutet es?
„Es müssen alle an einem Strang ziehen, oder doch nicht?”
Der französische Agraringenieur Maximilian Ringelmann startete im 19. Jahrhundert, ohne es zu wissen, das erste Teamarbeit-Experiment. Als er untersuchen wollte, wie gut Mensch, Maschine und Pferd Lasten ziehen können, fand er heraus, dass man die Zugleistung von Pferden sowie die von Maschinen addieren kann, die von Menschen jedoch nicht. Je mehr Menschen also „an einem Strang ziehen”, desto geringer wird die jeweilige körperliche Einzelleistung.
Auch Arbeitsteams schöpfen oft nicht ihr volles Potenzial aus. Gerade bei virtuellen Teams können sich einzelne Mitglieder in der Gruppe verstecken, was auch Social Loafing genannt wird.
Dennoch findet man in nahezu jedem Unternehmen Teamarbeit. Auch der Großindustrielle Andrew Carnegie, der nicht gerade für sein Herz für seine Angestellten bekannt war, erkannte schon vor über 100 Jahren die Wichtigkeit von Teamarbeit:
„Das einzige, was ein Unternehmen von anderen wirklich unterscheidet, ist die Fähigkeit seiner Mitarbeiter zusammenzuarbeiten.
Gehen wir der Sache also mal auf den Grund. Zuerst müssen wir verstehen, was Teamarbeit genau bedeutet:
Teamarbeit ist ganz einfach gesagt die enge Zusammenarbeit von mehreren Personen an einem Projekt oder an verschiedenen Aufgaben. Wichtig bei der Teamarbeit ist, dass alle involvierten Personen ein gemeinsames Ziel verfolgen, welches positiv zum allgemeinen Unternehmensziel beiträgt. Ihr Ziel kann zudem nur durch Teamwork erreicht werden, die Mitglieder sind also voneinander abhängig. Ihre unterschiedlichen Stärken & Fähigkeiten beflügeln sich, wodurch die Teamarbeit ihre besondere Qualität im Vergleich zur Einzelarbeit bekommt. Auch gemeinsame Regeln und ein gutes soziales Miteinander sind für das Funktionieren von Teamwork besonders wichtig.
Teamarbeit bei Mr Beam: Personen aus verschiedenen Abteilungen arbeiten daran, den Mr Beam zu optimieren. Die Support-Mitarbeiterin bringt wichtiges Feedback von Kunden ein. Der Ingenieur baut das Gerät entsprechend um und ein Software-Mitarbeiter entfernt noch bestehende Bugs in der Software. So tragen alle zum gemeinsamen Ziel Produktoptimierung bei und gleichzeitig zum Unternehmensziel, viele hochwertige Lasercutter zu verkaufen.
Keine Teamarbeit: Jeder Sales-Mitarbeiter hat sein Tagesziel erreicht und 5 Mr Beams verkauft.
Was macht gute Teamarbeit aus?
Neben der Einbringung unterschiedlicher fachlicher Fähigkeiten und Skills gibt es wichtige soziale und Soft Skills, die du in der Teamarbeit beachten solltest, damit sie gut funktioniert:
- Kommunikation: „Der Ton macht die Musik.” Eine regelmäßige, direkte, gleichverteilte und wertschätzende Kommunikation sowie konstruktives Feedback ist unerlässlich für eine gute Teamarbeit.
- Ehrlichkeit: Unwahrheiten oder unsaubere Arbeit kommen früher oder später ans Licht. Daher traue dich auch Unangenehmes direkt zu kommunizieren. So bleibt auch das, was ein Team zusammenhält, das Vertrauen, erhalten.
- Authentische Führung: Um ein Team gut führen zu können, muss man sich seiner eigenen Werte und Vorstellungen bewusst sein. Bevor man also in eine Führungsrolle schlüpft, sollte man sich Zeit zur Selbstreflexion nehmen.
Auch die weiteren Punkte sind wichtig:
Wie funktioniert Teamarbeit?
Wie oben schon erwähnt, hat jedes Mitglied eines Teams eine andere Rolle. Stell dir einmal vor, in einem Design Store wüsste jeder, wie man ästhetische Designs erstellt, aber keiner, wie man diese an den Kunden bringt. Die Designs würden keinen interessieren.
Mit den Teamrollen nach Belbin kannst du direkt mit deinen Teammitgliedern herausfinden, wer zu welcher Rolle passt und welche Rollen in eurer Teamarbeit vielleicht noch fehlen:
Teamrollen nach Belbin
Kommunikationsorientierte Rollen
Wegbereiter
- offen, motiviert und lösungsorientiert
- Sie finden neue Wege und Ideen, die das Team voranbringen
- Können manchmal zu optimistisch sein
Teamarbeiter
- Sorgen für ein angenehmes Arbeitsklima
- Sind einfühlsam, kooperativ und gute Zuhörer
- Manchmal unentschlossen und vermeiden Konfrontationen
Koordinator
- Verteilen Aufgaben
- Sind zielorientiert und selbstbewusst
- Können manipulativ wirken
Wissensorientierte Rollen
Neuerer
- Haben unkonventionelle Herangehensweise und meistern schwierige Herausforderungen
- Sind kreativ, ideenreich und finden Lösungen
- Sind manchmal ungenau und können die vielen Gedanken in ihrem Kopf nicht gut ans Team kommunizieren
Beobachter
- Strategisches, objektives Vorgehen
- Behalten den Überblick
- Sind manchmal zu kritisch, oder wenig inspirierend
Specialists
- Haben Fachwissen und Fähigkeit
- Sind engagiert
- Manchmal ist ihre Kompetenz auf einen Bereich beschränkt
Handlungsorientierte Rollen
Umsetzer
- Erarbeiten Strategien und setzten diese in die Tat um
- Sind praktisch veranlagt und zuverlässig
- Manchmal unflexibel und langsam gegenüber neuen Methoden
Perfektionisten
- Verbessern die fast fertige Arbeit
- Sind detailorientiert, gewissenhaft
- Sind manchmal sorgenvoll, haben eine Neigung zum Kontrollzwang oder geben Aufgaben nicht gerne ab
Macher
- Treiben an und fordern heraus
- Sind motiviert und zögert nicht
- Können manchmal leicht provozierbar sein und die Gefühle anderer verletzen
Beachte: Dies ist nur eines von vielen Teammodellen und dient zur Orientierung. Ist dein Team kleiner als 9 Personen, kannst du dich z.B. auch an den 3 übergeordneten Rollen orientieren. Und je nach Ziel oder Situation können die Rollen auch getauscht oder mehrere Rollen an eine Person übertragen werden. In Krisensituationen ist ein Team mit vielen handlungsorientierten Mitgliedern gefragt.
Wie lässt sich Teamarbeit fördern?
Diese Punkte helfen dir, Teamarbeit zu fördern und dein Team zu stärken:
- Lebe die Verhaltensweisen vor, die du dir von deinen Teammitgliedern wünscht
- Definiert Werte und Ziele gemeinsam
- Achtet bei der Mitarbeiter*innen-Auswahl darauf, Teamplayer einzustellen
- Baut euch eine konstruktive Feedbackkultur auf
- Arbeitet kontinuierlich an einer wertschätzenden Kommunikation und findet Wege, wie ihr konstruktiv Konflikte löst
- Schafft euch passende Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, zeitliche Einteilung)
- Scheut euch nicht Erfolge zu feiern
Teamarbeit funktioniert dann am besten, wenn jedes Mitglied verstanden hat, um was es geht, wenn man sich als Teil des Ganzen fühlt, der Sinn in der Aufgabe gesehen wird und das soziale Miteinander harmonisch ist.
Mit diesen Fragen kann du schnell und einfach überprüfen, ob du deine Rolle in einem Team verstanden hast
- Was muss ich tun (meine Pflichten)
- Was darf ich tun (wie weit kann ich meine Stärken einbringen)
- Was soll ich tun (welche Erwartungen gibt es an mich)
- Was kann ich tun (wie schätze ich meine persönlichen Fähigkeiten ein)
Wann ist Teamarbeit wichtig?
Wann Teamarbeit sinnvoll ist, hängt Studien zufolge von diesen Punkten ab. Je stärker sie ausgeprägt sind, desto eher ist Teamwork ein geeignetes Tool:
- Umfang: Je umfangreicher die Aufgabe und je größer der Zeitdruck, desto sinnvoller ist Teamarbeit.
- Komplexität: Bei komplexen Projekten, die viele verschiedene Fachkompetenzen verlangen, sind Teams leistungsstärker.
- Interaktionsmöglichkeiten: Müssen gegeben sein, damit jede/r auf dem aktuellsten Stand ist.
- Verbindende Ziele: Über alle Teilaufgaben hinweg braucht es ein gemeinsames, akzeptiertes und bedeutsames Ziel
Bei größeren und komplexen Projekten ist es also besonders hilfreich, Teamwork zu betreiben. Besonders, wenn verschiedene Disziplinen gefragt sind. So z.B. bei der Umsetzung der Covid-19 Strategien: Es braucht Wissenschaftler*innen für die Einschätzung des Virus, Personen aus der Politik für die Umsetzung von Gesetzen, Ärtz*innen, Pressesprecher, Medien etc. Nur durch Teamarbeit können in solchen Situationen die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden.
Warum ist Teamarbeit wichtig?
Teamarbeit hat 2 große Funktionen. Auf der einen Seite dient sie der Kompetenzsynergie bei anspruchsvollen oder umfangreichen Projekten, auf der anderen Seite erfüllt Teamarbeit ein ganz basales menschliches Grundbedürfnis: das Bedürfnis der Zugehörigkeit. Auch wenn das viele „rationale Menschen” oft nicht wahrhaben wollen, ist das wissenschaftlich bestätigt. Der Mensch als soziales Wesen reagiert z.B. auf soziale Zurückweisung und Einsamkeit genau wie auf physischen Schmerz. Soziale Anerkennung und Akzeptanz lösen Glückshormone aus. Teamarbeit bringt also im Optimalfall nicht nur bessere Ergebnisse, mehr Inspiration, neue Lösungswege und Herangehensweisen, sie steigert auch die Motivation, Produktivität und Arbeitszufriedenheit, gibt uns mehr Ausdauer, reduziert Stress sowie die Fluktuationsrate bei Jobs und bringt uns zu guter Letzt ein besseres Wohlbefinden sowie das Gefühl von Selbstvertrauen und Spaß.
Auch wir bei Mr Beam lieben Teamwork und verbringen nicht nur gerne während der Arbeit Zeit miteinander, sondern auch in unserer Freizeit.